Deutsche Hallenmeisterschaft 2020 des DFBV
Am 07.03 und 08.03.2020 fand in Groß-Zimmern (Hessen) die deutsche Hallenmeisterschaft des DFBV statt. Die Geschichte einer erstmaligen Turnierteilnahme und von einem Robin Hood.
Die deutsche Hallenmeisterschaft (DM) des DFBV
Am 7. und 8. März 2020 fand die deutsche Hallenmeisterschaft des Deutschen Feldbogen Sportverbands (DFBV) in Groß-Zimmern (Hessen) statt. Wie auch auf den Rgionalmeisterschaften Süd und West war auch dieses mal wieder ein Schütze des Bogenschützenclub Neckargerach (BSC) mit dabei.
Die Hallenmeisterschaft wird an zwei Tagen ausgetragen. Dabei wird an jedem Tag ein Durchgang mit je sechzig Wertungspfeilen auf eine 18,3m entfernte Scheibe von den Schützen absolviert.
Ausrichtender Verein war der KSV Wallbach 1935 e.V. . An dieser Stelle ein großes Lob an den Verein. Die DM war sehr gut organisiert und die Teilnahme hat sehr viel Spaß gemacht. Sowohl im Ablauf des Sportbetriebs, als auch das Catering etc. haben wunderbar funktioniert. Klasse Leistung und Danke !
Turnierverlauf am ersten Tag
Für Sören Spieckermann war es die erste Teilnahme an einer großen deutschen Hallenmeisterschaft. Auch wenn der Modus (2x 30 Pfeile an einem Tag) von der Teilnahme an den Regionalmeisterschaften bekannt war, war die Nervosität dem Schützen anzumerken. Eine deutsche Meisterschaft ist doch eine besondere Meisterschaft.
Die beiden Probedurchgänge mit je fünf Pfeilen liefen noch zufriedenstellen für den Schützen. Der erste Wertungsdurchlauf (Durchgänge werden Passe genannt) begann dann jedoch gleich mit einem Pfeil oberhalb der Zielscheibe. Diese null Punkt, auch „Miss“ genannt, gleich mit dem ersten Pfeil steigerte die Nervosität und den Druck auf den Schützen gleich noch mal. Entsprechend uneinheitlich leiden dann die nachfolgenden Wertungspfeile. In der dritten Passe dann etwas Besonderes. Sören Spieckermann schoss einen sogenannten „Robin Hood“.
Von einem „Robin Hood“, oder auch einfach nur „Robin“ spricht man wenn der Schütze einen schon in der Scheibe steckenden Pfeil so trifft das der geschossene Pfeil hinten in dem anderen Pfeil stecken bleibt. Diese Treffer sind selten und daher auch eher ungewohnt. Für den Schützen des BSC war es der erste derartige „Robin“. Dieser Vorfall in Zusammenspiel mit der schon existierenden Nervosität brachte den Schützen dann auch gleich komplett aus dem Tritt. Die nachfolgenden Pfeile waren alle nicht sonderlich gut platziert und weit über die 40cm (im Durchmesser) großen Zielscheibe verstreut. Am Ende der sechs Passen (mit je fünf Wertungspfeilen) der erste Hälfte standen dann magere 91 Ringe auf dem Zettel.
Die nun anstehende ca. 20 Minuten lange Pause war dann auch eher „Rettung“ denn Unterbrechung. Die Zeit wurde genutzt den Robin aus dem Kopf zu bekommen und die Konzentration neu aufzubauen.
Der zweite Durchlauf begann dann gleich mit einer sehr guten Wertung. Auch die nachfolgenden Passen waren alle überdurchschnittlich gut. Die Pause, zusammen mit dem obligatorischen Scheibenwechsel nach der Pause, hat anscheinend dem Schützen geholfen. Insgesamt standen am Ende des Zweiten Durchgangs 120 Ringe auf dem Wertungszettel. Dies stellte eine der besten Hälfte des Schützen der jüngsten Vergangenheit dar. Dies war nach der ersten eher schlechten Hälfte so nicht zu erwarten und stellte eine große Überraschung dar. Insgesamt waren damit am Ende des ersten Tages 211 (91 plus 120) Ringe in der Wertung. Das war etwas mehr als der Schütze sich für diese Runde vorgenommen hatte. Dazu noch das unerwartete Erlebnis einen Robin geschossen zu haben.
Sören Spieckermann mit seinem "Robin".
Ende des ersten Durchgangs
Turnierverlauf am zweiten Tag
Am zweiten Tag ging das Turnier schon um 8:00 Uhr für den Schützen los. Eine eher ungewohnte Zeit für den Schützen. Am ersten Tag gab es kräftige Schatten (die schlecht erste Hälfte) und eine hell strahlende Sonne (zweite Wertungshälfte). Dieses uneinheitliches Bild half nur wenig die Nervosität in Griff zu bekommen. Hilfreicher war die Erkenntnis das aufgrund der 211 Ringe des Vortages es eigentlich nur noch um die Platzierungen hinter der Spitzengruppe ging. Der Abstand zu den Erstplatzierten war mit ca. 20 Ringen schon beachtlich und eigentlich nicht aufzuholen.
Von dem Druck befreit konnte der Schütze des BSC eine für ihn durchschnittliche erste Runde mit 102 Ringen absolvieren. Auch die zweite Runde lief mit 106 Ringen zufriedenstellend. Mit erreichten 208 Ringen konnte das Ergebnis des Vortages (211 Ringe) zwar nicht ganz erreicht werden, es war jedoch eine deutlich konstantere Leistung. Daher war der Schütze auch mit diesem Ergebnis zufrieden.
Insgesamt standen damit 419 Ringe zu buche. Dies war etwas oberhalb dessen was der Schütze sich vor dem Turnier als Ziel gesetzt hatte. Die persönliche Erwartungen wurden daher erfüllt.
Aber was möchte die Konkurrenz? Diese lieferte beeindruckende Wertungen ab. Die Plätze eins bis drei ging an Schützen mit erreichten 467 bis 490 Ringe (von 600 möglichen Ringen). Für Blankbogenschützen der TRB-Klasse hervorragende Werte. Herzlichen Glückwunsch an die Schützen zu diesen Leistungen !
Die 419 Ringe des BSC-Schützen reichten am Ende des Turnier für einen guten fünften Platz in seiner Bogen- und Altersklasse. Für die erste Teilnahme an einer DM war dies ein gutes Ergebnis. Und zusätzlich hat Sören Spieckermann eine Menge Erfahrung sammeln können was ihm bei späteren Turnieren sicher helfen wird.